Georg Schicht, auch Georg Schicht der Jüngere, (* 30. Juni 1849 in Ringelshain ; † 14. Dezember 1913 in Wien) war ein österreichischer Unternehmer mit deutschböhmischen Wurzeln und gilt als Gründer der Chemischen Fabrik in Leopoldau. Zudem war er der Bauherr der Schicht-Villa im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf.

Leben

Georg III. wurde als eines von neun Kindern des gleichnamigen Häuslers und Seifensieders Georg II. sowie der Theresia Sänze geboren. Einer seiner Brüder war Johann Schicht (1855–1907).

Schicht studierte von 1869 bis 1873 am k.k. Polytechnischen Institut (bis 1872) bzw. an der Technischen Hochschule Wien Bauingenieurwesen und legte die Baumeisterprüfung ab. Er begann seine berufliche Laufbahn im elterlichen Betrieb, wo er unter anderem am Neubau der Schicht-Werke in den ehemaligen Aussiger Siedlungseinheiten Kramel (Kramoly) und Obersedlitz (Novosedlice) mitwirkte, die später zum Ortsteil Schreckenstein (Ústí nad Labem-Střekov) zusammengelegt wurden. 1883 übersiedelte er nach Wien, wo er im 10. Bezirk die Chemische Fabrik Georg Schicht, Wien gründete. Das Unternehmen stellte Kristallsoda, das damals als Waschmittel verwendet wurde, her. 1884 musste er den Betrieb aufgrund ungünstiger Wasserbedingungen nach Leopoldau (bis 1904 eigenständige Gemeinde) übersiedeln, wo er bis 1892 ein neues Fabriksgebäude errichten ließ und zusätzlich auch Ätznatron, Chlorkalk, Laugenessenz, Wasserglas und Waschblau produzierte. Ab 1900 wurde dort nach seinen Plänen die Schicht-Villa, eine Villa im englischen Stil, an deren Gebäudefront sich eine Sonnenuhr befindet, erbaut. 1910 baute er einen Wasserglasofen zur Herstellung eines Rohstoffs für die von seinen Brüdern in Böhmen produzierte Schichtseife. Nach dem Tod von Schicht wurde das Unternehmen – das nicht mit der in der Unilever Österreich aufgegangenen Georg Schicht AG zu verwechseln ist – von seinen Söhnen Georg V. (1889–1959) und Richard (1880–1958) weitergeführt. Die Grabstätte der Familie Schicht befindet sich am Stammersdorfer Zentralfriedhof : Gruppe: 1, Nummer: 2. 2014 wurde nach ihm der Georg-Schicht-Platz im Floridsdorf benannt. Außerdem wurde nach ihm (vor 1978) dort der Schichtweg benannt.

Literatur

  • Felix Czeike (Hrsg.): Schichtweg. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 81 (Digitalisat).
  • J. Mentschl: Schicht, Georg der Jüngere. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S. 105.

Weblinks

  • Georg Schicht im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  • Eintrag zu Schicht-Villa mit Sonnenuhr im Austria-Forum

Einzelnachweise


Geschichte

Bayern Geschichtstaler, München 1828 Ludwig I., 18251848 ss

Die Geschichte der Deutschen. by Wirth, Johann August. (1844

Von der Etsch bis an den Belt Geschichtsbilder aus den Jahren 1806 u

Schicht, First Edition AbeBooks